Einer der wahren Freizeitpark Perlen in Deutschland ist das Phantasialand. Auf einer kleinen Fläche stehen hier eine Reihe von Attraktionen, die qualitativ so hochwertig und einzigartig sind, dass man sich am besten etwas Zeit für sie nimmt. Deshalb empfehle ich mindestens zwei Tage.
Neu 2016 findet sich im Park ein Multi Launch Coaster (Katapultstart x2) von Intamin: Taron. Die Achterbahn ist die Sensation des Jahres, denn innerhalb von einem kleinen Bereich wurde hier ein langer Coaster gebaut, der sich 116 mal selbst kreuzt. Die Vorfreude ist gross und deshalb gehen wir als erstes gleich zu dem Schienen Monster. Die Fahrt beginnt mit einem ansehbaren Abschuss und einer sehr kurvigen Strecke die wirklich Spass macht. Das volle Potential wird allerdings erst beim zweiten Launch ausgeschöpft. Wie ein Rennauto heult Taron auf und schiesst die Passagiere in die nächste Steilkurve. Bis zum Schluss ist die Geschwindigkeit hoch und es folgen viele Airtime Momente. Die Bahn ist rundum perfekt und gehört in jedes Top 10 Ranking bezüglich Achterbahnen in Europa. Besonders am Abend lohnt sich eine Fahrt. Da die Attraktion neu ist, sind selbstverständlich auch die Wartezeiten hoch (bis Parkschluss).
Taron |
Direkt nebenan befindet sich die zweite neue Attraktion des Phantasialands: Raik. Neben Taron wirkt die Familienachterbahn (Family Boomerang) ziemlich unscheinbar, ist aber trotzdem nicht auszulassen wenn man Zeit hat.
Ziemlich besonders ist der Bungee Drop (Free Fall Tower) Mystery Castle. An den Innenwänden des grossen Turms wird man in einem (leider oft sehr kurzen) Fahrprogramm zuerst zur Spitze des Turmes katapultiert und dann in einem angenehmen Tempo wieder zum Boden befördert. Das Ganze findet im Halbdunkeln statt und wird mit dramatischem Soundtrack untermalt.
Gegen Mittag wagen wir eine Fahrt auf Chiapas. Es ist wirklich aussergewöhnlich, dass das Phantasialand sogar bei Temperaturen um den Gefrierpunkt seine Wasserbahn geöffnet lässt. Glücklicherweise, kann der Wasserspiegel der Witterung entsprechend angepasst werden, sodass man mit etwas Glück doch noch trocken davon kommt. Chiapas ist wunderschön in einem mexikanischen Berg versteckt. Insgesamt gibt es hier 3 Abfahrten, zwei vorwärts und eine rückwärts. Obwohl die eine Vorwärtsabfahrt die steilste der Welt ist, ist die Attraktion gut für kleine Kinder geeignet. Unterwegs erwartet die Fahrgäste auch eine mexikanische Laser Fiesta die besonders schön gestaltet wurde.
Ebenfalls im mexikanischen Themenbereich steht Talocan. Wohl das Fahrgeschäft mit dem höchsten Adrenalin Faktor im Park. Einmalig wurde hier ein doppelseitiger Suspended Top Spin gebaut. Passend zu Musik, Feuer und Wasser macht man bis zu vier Überschläge am Stück, was für den schwachen Magen belastend werden kann. Falls man sich dann wirklich übergeben muss, kann man sich auch sicher sein, dass irgendjemand den Zwischenfall auf Video aufgenommen hat. Talocan ist nämlich dank der extra Viewing Plattform unter stetiger Beobachtung von Kameras.
Vom Park der 1967 eröffnete ist heute nur noch wenig übrig. Den ersten Schritt in Richtung "neues Phantasialand" wurde 2006 mit dem Bau der Achterbahn Black Mamba und dem dazugehörigen afrikanischen Bereich getan. Die Black Mamba ist ein Inverted Coaster, das heisst die Züge befinden sich unter der Schiene. Auch für diese Anlage und besonders für den Themenbereich habe ich nur lobende Worte übrig. Die Station befindet sich in einem dunklen, atmosphärischen Gebäude und ist der Ausgangspunkt für einen Ritt durch den Dschungel, durch Schluchten und an Wasserfällen vorbei. Das Phantasialand ging bezüglich Details hier sogar soweit, fast ausschliesslich farbige Angestellt zu beschäftigen.
Black Mamba |
In der Wärme und auch etwas weniger turbulent sind die Attraktionen "Maus au Chocolat" und das "Hotel Tartüff" im Themenbereich Berlin. Maus au Chocolat ist ein interaktiver Darkride, in dem man mit Kanonen an Bord des Fahrgeschäfts, virtuell auf Ziele, welche auf grossen Bildschirmen erscheinen feuert. Ganz im Stil von Toy Story Midway Mania in den Disney Parks. Zum Glück ist Maus au Chocolat aber nicht einfach nur eine Ansammlung von Bildschirmen, sondern ist toll gestaltet mit viel an fassbarer Thematisierung.
Das Hotel Tartüff macht echt Spass, und ist wohl eines der besten Fun Häuser der Welt. Zu Fuss kann man hier durch ein verrücktes Hotel spazieren und muss dabei einige Hindernisse überqueren. Die meisten Hindernisse sind sehr klassisch, aber das Gesamtkonzept ist nirgends so überzeugend wie hier.
Ebenfalls indoor sind die zwei Achterbahnen Winjas Fear und Winjas Force. Beides sind Spinning Coaster (drehende Wagen) von Maurer und Söhne und haben ein ähnliches, aber von einander unabhängiges Streckenlayout. Seit meiner Kindheit fahre ich diese Achterbahnen und die Begeisterung dafür habe ich nicht verloren. Winjas bietet nicht nur Airtime und wildes drehen, sondern auch Trick-Tracking, das bedeutet, dass die Schienen sich in bestimmten Abschnitten bewegen, senken und neigen. Wird man vor die qualvolle Wahl gestellt, zwischen Fear & Force zu entscheiden, empfehle ich Fear.
Wellenflug |
Die Wintersaison im Phantasialand ist grossartig. Wo sonst kann man in einem Park im Dezember Schlittschuhlaufen, Wasser- und Achterbahn fahren?! Dazu kommen tausende Lichter und extra Shows, wie die Abendaufführungen von Tiempo del Fuego und The Spirit of the Magic Rose.
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